
...und das erwartet dich in diesem Blogbeitrag:
´Tipps für deinen "Selbstversorgergarten für Fortgeschrittene"!
- - Praxistipps zur Hühnerhaltung im eigenen Garten
- - Pflege deiner gefiederten "MitarbeiterInnen"
- - "Schöner Wohnen" für Hühner
- - Upcycling im Hühnerhaus und Auslauf
- - Dekotipps und DIY zum Thema
- - Eierfärben mit Naturfarben
Viel Spaß beim Weiterlesen!
Ich wollt', ich wär ein Huhn - ich hätt' nicht viel zu tun...
Ich legte täglich nur ein Ei und Sonntags auch mal zwei... 🙂

Hühner im eigenen Garten halten – meine „tierischen“ Tipps
Frische Frühstückseier aus dem eigenen Garten? Hühnerhaltung ist einfacher, als du glaubst. Mit Vorbereitung, ausreichend Platz und tiergerechter Pflege kannst auch du in deinem Garten eigenes Federvieh glücklich machen!
Achtung - Hühner sind Lebewesen mit Gefühlen und müssen unbedingt artgerecht gehalten werden. Auch solltest du dir schon im Vorfeld überlegen, wer deine Hühnerschar im Falle eines Urlaubes oder längerer Abwesenheit versorgt!!
Hand aufs Herz, wer je auf den Geschmack eigener Eier gekommen ist, vergisst diesen unvergleichlichen „echten“ Geschmack nie! Diese Eier schmecken ohne viel Gewürze – und z.B. Palatschinken daraus gezaubert – so flaumig kriegt man diese mit gekauften Eiern niemals hin.
Den Unterschied erkennt mein Mann „blind“. Sein Kommentar (meist im Winter wenn weniger Eiger gelegt werden): "haben leicht die Henderl "Pause"? schad'..."
Seit wir in unserem Garten eigene Hühner halten, nenne ich ihn den
Selbstversorgergarten für Fortgeschrittene!
Denn zusätzlich zum knackigen Gemüse aus den Hochbeeten liefern unsere Chickens im Sommer reichlich Eier. Köstlich so ein Frühstücksei. Lautstark machen sie aufmerksam, wenn sie "produziert" haben - ich bedanke mich natürlich dafür mit einer extra Portion Körner oder ihrem Lieblingssnack Mehlwürmer.
(Keine Sorge - die Hühner selbst kommen bei uns nicht auf den Tisch!!)

Erlaubnis, Platzbedarf und wieviele Hühner?
Bevor die ersten Hühner einziehen, solltest du dich bei deiner Gemeinde erkundigen, ob die Hühnerhaltung im Privatgarten erlaubt ist, oft besteht auch eine Anzeigepflicht. Hast du unmittelbare Nachbarn, halte auch mit diesen Rücksprache. Rechtlich kann es Vorgaben zur Haltung und zum Bau eines Hühnerstalls geben. Auch Lärm und Geruch müssen für die Nachbarschaft zumutbar sein.
Pro Tier sind im Auslauf etwa 10 bis 15 Quadratmeter Pflicht – je mehr, desto besser. Mindestens drei Hühner sollten es sein, denn sie sind sehr soziale Tiere. Ich beobachte gerne, wie sie untereinander kommunizieren und interessant ist auch, wie sie mit „artfremden“ Tieren – sprich unseren Katzen – interagieren.
Für eine vierköpfige Familie reichen oft vier bis sechs Hennen. Bei uns persönlich schwankt die kleine Hühnerschar immer zwischen mind. 3 und 6 Tieren - leider, auch bei bester Haltung "ereilt" immer mal wieder der natürliche Tod eines der Hühner.
Als Hühnerrasse kann ich euch Zwergchabo's und Seidenhühner empfehlen - beide leben bei mir im Garten.
Ein Besucher meines Schaugartens, der auch Hühner züchtet, konnte mich vor etwa 5 Jahren überzeugen, Hühner in meinem eigenen Garten zu halten, besonders eben erwähnte Rassen – danke dafür! Ich mag meine kleine Hühnerschar!

Hühnerrassen im Porträt: Zwergchabo und Seidenhuhn

Seidenhuhn:
Meine (Zwerg)Seidenhühner sind sehr zutraulich. So sehr, dass sie früh morgens vor meiner Terrassentür stehen und am liebsten reinkommen würden. Vom Charakter sind sie sehr lebhaft und extrem neugierig. Wenn ich im Garten jäte, werde ich stets "verfolgt", könnte ja ein Wurmi abfallen. 😉 Wenn sie gut gelaunt sind, lassen sie sich auf den Arm nehmen und "kraulen"...
Im Bildvordergrund siehst du Amber (weil sie rötlich bzw. Bernsteinfarben ist/war - denn leider kürzlich "eingeschlafen", bin traurig) und Swiffer. Das weiße Seidenhuhn - "nomen est omen" könnte man sagen.
Meine Hühner bekommen übrigens immer Namen, die ihrer "Optik" entsprechen oder mir spontan beim ersten Anblick einfallen...

Zwergchabo:
(Zwerg)Chabos sind eher ruhig vom Charakter. Sie laufen quasi einfach so mit. Angenehm ist, dass sie nicht so sehr den Drang zum Scharren haben. Manche von ihnen können erstaunlich gut fliegen, d.h. wenn es sich für sie lohnt um beispielsweise den flexiblen Zaun zu überbrücken, weil sich dahinter frisch gepflanzter Salat befindet - tja, auch Hühnern schmeckt zartes Grün einfach besser. Damit müsst' ihr rechnen...
Im Bild siehst du Snowy und Pocahontas - sie waren zwei der ersten Hühner.

Hier siehst du "Curly Sue" - sie war eine sogenannte gelockte Zwergchabo.
Eine besonders hübsche Hühnerdame, die das auch wusste. Sie war sehr stolz, und war sich fürs Eierlegen zu schade 😉
Beide Hühnerrassen sind "gute Eierleger", wenn auch unregelmäßig. Wir kommen aber im Sommer gut über die Runden. Sie haben immer mal wieder "Legephasen" von einigen Wochen mit Pausen dazwischen. Und in der Mauser gibt's auch kaum Eier. In milden Wintern legen sie trotzdem, wenngleich etwas weniger. Manchmal überfällt sie der Bruttrieb (besonders die Seidenhühner) und dann sitzen sie tagelang auf ihren Nestern! Bei Zwerghühnern haben Eier etwa die Größe eines "Small-Ei" (Handelsgröße).
Meine kleine Hühnerschar darf sich tagsüber im gesamten Garten frei bewegen – inzwischen ausgenommen und zum „Sperrgebiet“ erklärt ist die überdachte Terrasse. Zu gerne haben sie dort beim Katzenschüsserl mitgenascht. Doch leider auch zu oft ihren „Dünger“ hinterlassen.
Apropos – so bin ich, neben dem kulinarischen Nutzen aufs Huhn gekommen. Nicht nur, dass sie prima „Schädlingsbekämpfer“ sind (Schneckeneier!), der hauseigene Guano lässt Blumenbeete und Gemüsegarten reichlich sprießen.



Schöner Wohnen für Hühner!
Der richtige Stall:
Bei uns im Garten erfüllt diese Funktion der ehemalige Kaninchenstall – die verwaiste „Hasienda“ (wie wir sie nannten) wurde damals einfach umfunktioniert.
Ein Hühnerstall muss trocken, zugfrei und gut geschützt sein, mit Sitzstangen und Legenester ausgestattet. Fenster sorgen für Licht, und der Boden sollte eingestreut sein. Ich nehme dazu Einstreu aus Holzspänen aus dem Tierfachhandel und Heu für den Schlafbereich, gerne legen sie auch ihre Eier rein. Auch den ausrangierten Katzenkorb nehmen sie gerne an.
Praktisch sind automatische Türöffner, die bei Tageslicht öffnen und abends schließen. Das schützt vor Mardern, Füchsen und Greifvögeln. Und glaubt mir, das ist besonders im ländlichen Bereich wichtig. Eines meiner Hühner wurde Opfer, der Anblick war fürchterlich!! Leider sind meine Hühnis manchmal stur und übernachten lieber draußen, besonders im Sommer. Abends vor Dämmerung laufen sie jedoch vom Gartenfreigang selbständig in den Auslauf. Daher habe ich Ihnen auch im Auslauf einen geschützten Bereich geschaffen, wo es Greifvögel schwer haben anzugreifen.

Daher befindet sich der Stall in Hausnähe - so bekomme ich leichter mit, wenn Gefahr droht...
Und es ist auch vom Handling leichter, so kann ich morgens schnell das Frühstücksei "legefrisch" holen!

Upcycling im Hühnerstall


Manchmal gehen Terracottatöpfe im Winter zu Bruch - diesen hier hab ich einfach umgedreht und als Legenest umfunktioniert. Ein halbierter Autoreifen dient an der Wand als individuelle Koje. So hat jedes Huhn genug Platzwahl. Eine alte Puppenhausleiter dient als Sitzstange, ebenso wie ein Stück Schwemmholz... Regenschutz bietet im Außenbereich eine Plexiglasscheibe.
Sei kreativ!


Futter und Pflege:
Hühner sind dankbare Resteverwerter: Gekochte Kartoffeln, Gemüsereste und Joghurt stehen hoch im Kurs. Trockenes Brot weiche ich ein, besonders lieben sie natürlich Vollkornbrot. So habe ich kein schlechtes Gewissen, wenn unser Brot nicht ganz aufgegessen wird - die Hühnis freuen sich darüber.
Achtung: sorge für Sauberkeit am Futterplatz - auch, weil du ansonsten Ratten anlocken könntest!!
Gehackte Zwiebel kann bei Magenkrankheiten helfen und Kohle bei Durchfall.
Als Grundnahrung empfiehlt sich jedoch Getreide. Im Herbst sammle ich von abgeernteten Maisfeldern Kolben, die von der Erntemaschine nicht aufgenommen wurden - auch Kukuruz (Mais) mögen sie sehr. Oft füttere ich ganze Kolben - so haben sie auch gleich eine Beschäftigung beim Rauspicken.
Zusätzlich sollten zerkleinerte Eierschalen oder Muschelkalk zur Verfügung stehen – das Calcium sorgt für harte Schalen.
Mehlwürmer sind besondere Leckerlis. Natürlich auch Regenwürmer und Engerlinge (die im Frühjahr beim Umtopfen anfallen)
Leider können sie mit den Raupen des Buchsbaumzünslers gar nichts anfangen.
Sauberes Trinkwasser muss rund um die Uhr bereitstehen.
Lass' ihnen genug Freigang, so können sie sich frisches Grün, Mineralien und tierisches Eiweiß selbst aufpicken...


Eier einsammeln, Wasser und Futter kontrollieren gehört zur täglichen Routine, ebenso wie das wöchentliche Stallreinigen. Je nach Größe des Stalls können die Intervalle variieren.
Bei mobilen Ställen kann der Standort regelmäßig gewechselt werden, um Bodenschäden zu vermeiden. Das macht Sinn, denn schnell ist die Grasnarbe weggefuttert!
Mit einem Sandbad, einem Schattenbaum und etwas Beschäftigung fühlen sich Hühner wohl.

Die "Urhühner" lebten in Wäldern, daher lieben sie es sich im Dickicht oder unter Bäumen aufzuhalten.
Wusstest du, dass Hühner Nachkommen von "T-Rex" sind? Sie sind Verwandte der Dinosaurier! Daher wohl ihre Vorliebe für verwachsene "Jurassic-Park"-Gärten 😉
Glückliche Hühner dürfen sich im Garten frei bewegen - sieh' selbst!

Braucht man einen Hahn?
Fürs Eierlegen nicht zwingend.
Würdest du meine Hühner fragen wäre die Antwort vermutlich JA. Wir hatten einen Hahn, sein Name war Chilli. Und ja, der hatte vielleicht "Feuer"! Er kam zu uns als vermeintliche Henne. Bei Seidenhühner erkennt man sehr spät das Geschlecht. Eines Tages, besser gesagt nachts fing er an zu krähen und wir wussten, dass aus der Henne unser Chilli geworden war. Von da an krähte er täglich lauter, oft schon um 3 Uhr früh (auch wenn's finster war). Und daher lautet die Antwort meiner Familie - wir brauchen absolut keinen Hahn!
Ich bin etwas zwiegespalten. Denn Chilli war ein Traum von einem fürsorglichen "Mann". Er verwöhnte seine Damen. Legte jeder von ihnen täglich das Futter vor, noch bevor er selbst fraß. Er sorgte für "Zucht und Ordnung", hielt die "Hackordnung" im Zaum. Denn nur er war der Chef!! Chilli ersetzte jeden Wachhund (auch Postbeamte "überfiel" er gerne), Einbrecher hätten bei ihm keine Chance gehabt. Er verteidigte sein Revier, was manchmal sehr schmerzhaft war - denn rücklings biss er sehr gerne in Waden und leider auch zu oft, die Hand die ihn füttert! Daher war es ehrlicherweise kein großer Verlust, als er "ging".
Ein Hahn im allgemeinen aber warnt vor Gefahren und hilft bei der Futtersuche. Was ich bestätigen kann. Allerdings kann sein Krähen ehrlicherweise nervtötend sein!

Aus bunten Eierkartons, gefärbten Eierschalen und Wiesenblumen lassen sich hübsche Tischdekorationen herstellen.
Besonders hübsch auf dem Ostertisch!
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Mein Fazit: Hühner im Garten machen Freude und liefern weit mehr als frische Eier.
„Meine kleine Farm“ bereichert meinen Garten auf sehr angenehme Weise und ich möchte sie nicht mehr missen!
Alles Liebe!
Patrizia
Die Herzensgärtnerin®
The Heartgardener®

PS: Ostern steht vor der Tür
Ostereier "made" im eigenen Hühnerstall!
Eierfärben mit Naturfarben
Nun gibt man sich mit den „eigenen Eiern“ so viel Mühe – da ist es eigentlich selbstverständlich, diese auch mit Naturfarben für die österliche Festtafel herauszuputzen!
Meine Tipps dazu:
Das Selberfärben macht Spaß und gehört besonders in einem Haushalt mit Kindern einfach dazu. Mit Naturmaterialien und Hausmitteln kannst du deine Ostereier gesund und biologisch färben. Dafür eignen sich Zwiebelschalen, Kräuter, Beeren und Gewürze gut. Bei letzterem weiß ich aus eigener Erfahrung, dass sich der intensive Geschmack – z.B. bei Kurkuma (sattes gelb) – auch aufs Ei überträgt. Ist nicht jedermanns Sache!
Rot: rote Zwiebelschalen, Rote Beete
Grün: Brennnessel und Spinat
Gelb: kräftig – Kurkuma, zartes gelb durch Schlüsselblumen
Blau: Blaukraut, Heidelbeersaft
Orange: braune Zwiebelschalen, Karottensaft
Hübsche Effekte erzielst du, wenn du filigrane Blätter mittels „alten“ Seidenstrümpfen vor dem Färben aufbringst – die Blattstruktur zeichnet sich dann heller ab.
Nach dem Färben mit etwas Speiseöl einreiben, das verleiht den Eiern edlen Glanz.
Fotos und Texte: © Copyright TheHeartgardener ®